Als Funkamateur und Bastler bin ich ja ständig auf der Suche nach brauchbaren und günstigen Geräten zur Erweiterung meiner Funk- und Messgeräte-Sammlung (was man so eben braucht...). Dabei ist es mir gelungen, einen Frequenzgenerator vom Typ HM8030 (1Hz bis 1MHz, u.a. wobbelbar) sehr günstig aufzutreiben. Nur leider handelt es sich dabei um eine Einschub-Gerät, welches seine Spannungsversorgung über einen Leiterplatten-Stecker an der Rückseite aus dem Modul-System 8000 der Firma Hameg bezieht. Dises System ist zwar sehr schön und sicher auch sehr gut durchdacht, nur leider auch nicht ganz billig. Aber glücklicherweise haben die Konstrukteure dieses Systems auch an Bastler gedacht, die eigene Module herstellen möchten. Daher ist die Stromversorgung sehr flexibel ausgelegt und recht gut dokumentiert. Nach Analyse des in dem Modul befindlichen System-Adapters habe ich herausbekommen, dass es vom Grundsystem mit +-20V (max. 0.5A) und +5V (max. 1A) versorgt wird.
Eine (und sicher auch die elegantere) Möglichkeit wäre nun gewesen, ein entsprechendes Netzgerät mit dem entsprechenden (und sogar erhältlichem) Steckverbinder herzustellen und an der Rückseite des Moduls anzuschliessen. Allerdings hätte diese Variante die Handhabbarkeit und Flexiblität des Moduls doch erheblich eingeschränkt. Ausserdem hätte diese Konstruktion nicht mehr in mein Regal gepasst :-). Also hab ich mir dass Innere des Moduls noch einmal angeschaut und dabei festgestellt, daß dort noch genügend Platz für ein internes Netzteil sein müsste. Nach einigen Messungen und Studien des Katalogs eines Elektronikbauteil-Versenders kam ich zu dem Entschluß, daß eine Platine mit zwei Flachtransformatoren (2x21V/238mA und 2x6V/500mA) nebst einigen Bauteilen zu Spannungsaufbereitung "so grade eben" dort hinein passt. Die Maximalströme der +-20V-Versorgung des Original-Netzteils werden damit zwar nicht erreicht, aber ich gehe einfach mal davon aus, daß das Modul diese auch höchstens in Extremfällen (maximale Ausgangsspannung bei kurzgeschlossenem Ausgang) benötigt.
Also los, Bauteile bestellen (incl. des modul-internen 6pol. Steckers für die Stromversorgung und der entsprechenden Flachbandleitung) und in der Zwischenzeit die exakte Schaltung und das Platinen-Layout erstellen. Hierfür habe ich das Programm "EAGLE V3.55r3" mit dem Freeware-Key für Linux verwendet. Diese Version ist auf eine Platinenfläche von 100x80mm eingeschränkt, was mich nur selten stört, da ich meine Schaltungen meist in einer sehr modularen Bauweise erstelle. In diesem Falle musste ich aufgrund dieser Einschränkung meine Schaltung in zwei Teile splitten, was aber auch nicht weiter hinderlich ist, da ich den Aufbau sowieso auf einer Lochrasterplatte vornehme und die Layouts nur zur Ermittlung einer möglichst optimalen (wenige Drahtbrücken) Leiterbahnführung verwende. Ausserdem kann ich es nur als sehr lobeswert bezeichnen, daß ein Software-Hersteller eine "benutzbare" Version seines Produkts den sicher zahlreich vorhandenen Hobbybastlern (die sich die Vollversion sowieso nie leisten könnten) zur Verfügung stellt. Hier die entsprechenden Files zum Download:
Schaltplan komplett
Schaltplan -+20V-Teil
Schaltplan +5V-Teil
Layout -+20V-Teil
Layout +5V-Teil
Die Bauteile lagen nun parat, also gings ans Bestücken der Lochrasterplatte. Ein klein wenig Probleme machten dabei die Pins der Printtrafos, die anscheinend nach einem metrischen System angeordnet sind. Ansonsten klappte der Aufbau recht gut. In der Umgebung der netzspannungsführenden Leiterbahnen (hier: auf den Lochraster-Punkten verlöteter Silberdraht) habe ich aus Sicherheitsgründen die Lötpunkte der Lochrasterplatte durch Erhitzen mit dem Lötkolben entfernt und die Leitungen grosszügig mit Heisskleber gegenüber der Umgebung isoliert. Das mechanische Einpassen des Netzteils war jedoch ein wenig "fummelig": Unter anderem war es nun aus Platz- und Zugangsgründen (meine Finger sind einfach zu dick) notwendig, die M3-Muttern auf den Kühlfahnen der Spannungregler anzukleben, damit diese beim Festschrauben nicht irgendwo im Inneren verschwinden. Ausserdem stellte sich dabei heraus, daß zwar genügend Platz für einen Sicherungshalter, jedoch leider nicht für eine 3pol. Kaltgerätebuchse vorhanden war, also musste ich auf eine 2pol. "europäische Ausführung" (B-AC-E) ausweichen. Damit enspricht das Modul sicherlich nicht mehr der VDE-0100-Vorschrift (-> Metallgehäuse), was jedoch in einem "vorschriftsmässigen Messaufbau" (Masse = Erde) kein grösseres Problem darstellen sollte. Also Vorsicht: "Erdfreine" Messaufbauten mit dieser Konstruktion sind nicht empfehlenswert !
Hinweise für Nachbauwillige: Für die Funktionsfähigkeit und elektrische Sicherheit dieser Konstruktion kann ich keinerlei Verantwortung übernehmen. Es handelt sich hierbei nicht um einen Bausatz, sondern eher um eine Anregung für eigene Konstruktionen. Alles, was ich dazu anbieten kann, befindet sich auf dieser Seite, d.h. Nachfragen nach Bausätzen, fertigen Leiterplatten oder vorzunehmende Umbauten sind zwecklos -> Ich "produziere" ausschliesslich für den Eigenbedarf.
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