Auch QRP-Equipment benötigt eine (möglichst portable) Stromversorgung. Der im FT-817 eingebaute Akku (9.6V, 1.4Ah) ermöglicht zwar einige Stunden Empfangsbetrieb, nur wenn Sendebetrieb dazu kommt, ist (selbst bei reduzierter Sendeleistung) die Energie recht bald aufgebraucht, und die Akkus müssen (einige Stunden) wieder aufgeladen werden, wozu ein Netzanschluß oder eine 12V- (13.8V- ?) Stromversorgung (ggf. Autobatterie) notwendig ist. Das ist einfach kein schöner Zustand, wenn man mal etwas länger (ausserhalb der Zivilisation) unterwegs ist. Daher galt es, einerseits die "Lagerkapazität für Energie" zu erhöhen (wobei das ganze noch "tragbar" sein sollte), andererseits eine Möglichkeit zu schaffen, die Akkus auch ohne Netzanschluss zu laden.
Meine erste Idee war die Verwendung von NiCd- oder NiMH-Akkus, da diese bei recht geringem Gewicht
mittlerweile mit erstaunlichen Kapazitäten zu bekommen sind. Jedoch müssen beim Laden
dieser Akkutypen einige Parameter (z.B. Ladestrom, Dauer und aktueller Ladezustand) sehr genau
beachtet werden. Ausserdem ist die Ladeschluß-Spannung nicht unbedingt konstant, was den Einsatz
von speziellen Ladeschaltungen erfordert. Und genau aus diesem Grund hatte ich schon die
(gewichtsmässig noch günstigeren) Li-Ionen-Akkus ausgeschlossen. Also blieben nur
noch die "guten alten" Bleiakkus übrig, die zwar um einiges schwerer, aber
eben auch wesentlich robuster sind (und auch mal eine kurzzeitige Überladung oder
Tiefentladung nicht sofort übelnehmen). Dieser Akkutyp wird mit einer konstanten
Spannung geladen und nimmt einfach keinen Strom mehr aus der Ladeschaltung auf,
wenn die Ladung abgeschlossen ist. Glücklicherweise gibt es diese Akkus auch in einer
Gel-Variante, die lageunabhängig einsetzbar ist und bei der (unter normalen Umständen)
auch keine Schwefelsäure austreten kann. Einen (für mich) guten Kompromiss zwischen
Gewicht (Größe) und Kapazität stellten zwei Akkus mit je 12V, 1.3Ah und
590 Gramm dar, womit sich die mögliche maximale Betriebsdauer (incl. der im Transceiver
eingebauten Akkus) etwa verdreifachen sollte. Zur Aufteilung der Gesamtkapazität auf zwei
Akkus bewegten mich mehrere Gründe: Einerseits muss ich bewusst von einem auf den anderen
Akku umschalten, wenn die Energie zu Neige geht, was mich entsprechend vorwarnt, daß der
"Vorrat" bald erschöpft sein wird. Andererseits können eventuelle Störungen
auf der Ladespannung nicht zum Transceiver gelangen, da immer ein Akku geladen wird, während
der Andere den Transceiver versorgt. Ausserdem besteht immer noch die Möglichkeit, nur einem
Akku zu verwenden, während der Andere ausgebaut ist und ggf. "extern" geladen wird.
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Als Ladestromquelle hatte ich ein kleines (270 x 270mm) Solarpanel vorgesehen, welches bei einem
Springbrunnen-Projekt übrig gebleiben war und somit recht nutzlos in einem der Kartons
"Teile für spätere Verwendung" herumlag. Dieses kleine Panel passte von
Gewicht und Größe sehr gut zu den anderen QRP-Komponenten, war jedoch nur für
eine Ausgangsspannung von ca. 5V ausgelegt. Also musste ein Spanungswandler her. Die meisten
(von mir gefundenen) kommerziellen DC/DC-Wandler haben eine geregelte Ausgangsspannung von 12V,
was zum vollständigen Laden von Bleiakkus nicht ausreicht. Ausserdem ist es unklar, wieviel
"HF-Müll" diese Dinger von sich geben. Also baue ich den Wandler doch lieber selber,
dann kann ich die Spezifikationen selber definieren und habe auch die "Störfreudigkeit"
ggf. besser im Griff. Dafür musste ich erstmal grob die Daten des Solarpanels bestimmen: Die Zellen
lieferten bei kräftiger Sonnenbeleuchtung etwa 5.6V Leerlaufspannung und ca. 1.2A Kurzschlußstrom,
bei bedecktem Himmel waren ca. 4V im Leerlauf und 27mA bei Kurzschluß zu messen. Weitere Messungen mit
verschiedenen Lastwiderständen ergaben den Verlauf des Innenwiderstands bei klarem Himmel und
Nachmittagssonne. Aus diesen Daten lies sich ablesen, daß das Panel bei Leistungsanpassung
so etwa 3W abgeben kann. Meine ersten Überlegungen zu dem DC/DC-Wandler zielten auf eine Schaltung,
bei der mehrere Kondensatoren von der Spannungsversorgung aufgeladen und dann durch eine trickreiche
Umschaltung und Kombination mittels MOSFET-Transistoren eine erhöhte Ausgangspannung liefern sollte.
Diesen Ansatz habe ich jedoch aufgrund der notwendigen, recht hohen Steuerspannung (einige V)
der MOSFET-Transistoren und des angenommenen Eigenstrombedarfs der Steuerungslogik recht bald
verworfen. Also kam ich doch auf den "klassischen Sperrschwinger" zurück, was ich
aufgrund der Befürchtung von HF-Störungen eigentlich vermeiden wollte.
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Quellspannung 5.6V, Innenwiderstand 1 Ohm
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Soviel zur Theorie, nur was leistet diese Konstruktion wirklich ? Um das herauszubekommen, war es
notwendig, das Solarpanel mit Hilfe eines Labornetzteils und eines Vorwiderstandes zu simulieren,
da sich bei ständig wechselnder Beleuchtung einer Solarzelle nur schwerlich vergleichbare
Messungen an verschiedenen Punkten der Schaltung vornehmen lassen. Als "Akku-Simulation"
verwendete ich einen Leistungstransistor (auf Kühlkörper), der von einem Treibertransistor
in Darlington-Schaltung und einem einstellbarem Spannungsteiler angesteuert wurde. Diese Schaltung
verhielt sich ähnlich wie eine Zenerdiode und zeigte somit ein Verhalten, das mit einem
Bleiakku recht gut vergleichbar war. Durch die einstellbare "Zener-"Spannung liess sich
so ein Bleiakku in verschiedenen Ladezuständen simulieren. Die beiden Diagramme zeigen den
Verlauf der Klemmenspannung am Eingang des Spannungswandlers und des Ladestroms bei verschiedenen
Ladezuständen des simulierten Akkus. Dabei entspricht das obere Diagramm etwa der Situation
bei kräftigem Sonnenschein (Maximalleistung des Solarpanels) und das untere etwa der Situation
bei hellem, aber wolkigem Himmel. Aus den Daten lässt sich ein Wirkungsgrad des Spannungswandlers von
ca. 35 bis 60% ablesen, was bestimmt noch verbesserungswürdig ist. Jedoch in den Datenblättern
der kommerziellen DC/DC-Wandler fand ich auch Angaben wie "mit hohem Wirkungsgrad (typ. 65%)".
Also scheint mir eine Spannungwandlung doch allgemein eine recht verlustbehaftete Angelegenheit zu sein.
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Quellspannung 5.5V, Innenwiderstand 8.2 Ohm
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Nun habe ich noch eine Schaltung zur Spannungsbegrenzung (und Ladeschlußanzeige), die
Umschaltung der Akkus und ein kleines Messinstrument (für Ladestrom und Akkuspannung) sowie
ein paar Schutzdioden, Sicherungen und etwas "Entstörmaterial" zugefügt, und
fertig war die Schaltung für meine QRP-Stromversorgung. Da das augewählte Gehäuse
doch sehr klein geraten war, gestaltete sich die Erstellung des Platinenlayouts mit Hilfe von
Eagle als eine recht knifflige Angelegenheit
und musste doppelseitig ausgeführt werden. Auch beim Aufbau (und erst recht beim Einbau in
das Gehäuse) musste ich an einigen Stellen etwas "tricksen", um sämtliche
Bauteile unterbringen zu können. Die isolierte Montage der Leistungstransistoren mit Hilfe
von Kunststoffschrauben und Glimmerplättchen gehörte dabei noch zu den "einfachen
Übungen". Als ich aber erst nach dem Einbau der beiden Sicherungshalter festgestellte,
daß der untere Kontakt federnd gelagert war und beim Einsetzen der Sicherung noch einige
Millimeter weiter aus dem Halter heraus ragte, ging die Bastelei so richtig los: Da der Anschluß
dieses Kontaktes auf der Platine jetzt natürlich nicht mehr möglich war, verlagerte ich die
Platine etwas tiefer in das Gehäuse und schloß die Akku-Zuleitungen direkt an den
Sicherungshaltern an. Durch die Verlagerung der Platine konnte nun das Messinstrument nicht
mehr direkt auf der Platine verschraubt werden und musste (wie einige andere Elemente) mit
Drähten kontaktiert werden. Ausserdem befand sich nun die Platine genau in der Höhe
der Gehäuseschrauben, die demzufolge etwas verkürzt werden mussten, ...
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solconv2.sch Schaltplan im Eagle-Format.
solconv2.brd Layout-Daten im Eagle-Format (Frontplatte in Layer 250, Passermarken in Layer 47).
Hinweise für Nachbauwillige: Für den Bau dieser Stromversorgung ist einige Erfahrung bei der Herstellung und Bestückung von doppelseitigen Platinen und etwas Geschick im feinmechanischen Bereich notwendig. Hierbei handelt es sich nicht um einen Bausatz, sondern eher um eine Anregung für eigene Konstruktionen. Alles, was ich dazu anbieten kann, befindet sich auf dieser Seite, d.h. Nachfragen nach Bausätzen, fertigen Platinen oder Stromversorgungen sind zwecklos -> Ich "produziere" ausschliesslich für den Eigenbedarf.
Für die Funktionalität und Nachbausicherheit dieses Gerätes kann ich keinerlei Verantwortung übernehmen. Eine kommerzielle Verwertung des Schaltplans und des Layouts ist nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung zulässig.
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